Geschichte
Fiede Nissen:
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Zum Gedenken an Hallig Habel Die kleinste der Halligen liegt ca. eine Stunde Fußmarsch vom Okholmer Deich entfernt in der Nordsee. Ein kleines Stück Schwemmland, dass das Glück hatte um die Jahrhundertwende mit einem Steindeich versehen zu werden. Dieser Tatsache ist es zu verdanken, dass die kleine Hallig,, die im Besitz des Landes Schleswig-Holstein ist, noch nicht von der Nordsee verschlungen wurde. Die Hallig liegt in Schutzzone eins des Nationalparks Wattenmeer und wird vom Verein Jordsand im Bezug auf den Vogelschutz betreut. Die einzige Warft auf der Hallig ist mit einem Rotsteinhaus, dass mit Reetdach eingedeckt ist, bebaut. Für die kleine Hallig eine komfortable Unterkunft. Das Trinkwasser wird vom Amt für ländliche Räume in einen Tank auf den Boden des Hauses gepumpt. Gekocht wird mit Gas. Lebensmittel muss man selbst auf die Hallig tragen. Energie für Funkgerät, Notbeleuchtung ,und ein kleines Radio, liefert eine Solaranlage. Von März bis September ist ein Ziwie für die Betreuung der Hallig verantwortlich. Ich hatte verschiedentlich das große Glück als Urlaubsvertretung des Ziwies, ca 14 Tage bis 3 Wochen auf der Hallig sein zu dürfen. Ein Erlebnis der absoluten Sonderklasse. Um wirklich zur Ruhe zu kommen, muss man zunächst die Uhr ablegen. Man isst , arbeitet und schläft, wenn der Körper es verlangt. Ich hatte mir sicherheitshalber einpaar Leinwände und Malutensilien mit genommen. Nachdem ich zu Hause eine Stunde Kunstunterricht bei Herrn Hans Nebelung genommen hatte, um zumindest zu wissen wie man die Farbe aus der Tube bekommt , habe ich unverdrossen versucht einpaar Bilder zu malen. Nichts für eine Ausstellung, aber für den Hausgebrauch schon ganz brauchbar.
Die Post wird vom Postschiffer Fiede Nissen von
Langeneß zwei mal in der Woche auf die Hallig gebracht. Wenn nur eine Postkarte
für mich dabei war, rief Fiede über Funk an, ob er kommen müsste, oder ob es
reicht wenn er mir sie vorliest. Die Post war eigentlich gar nicht so wichtig.
Der Schnack mit Fiede über die Ereignisse im entfernten Europa war viel
wichtiger. Bei einem extremen Niedrigwasser fand ich bei einer Wattwanderung
zwischen Gröde und Habel ein Stück Eichenholz. Es scheint ein Reststück einer
alten Schleuse zu sein. Ich habe es festgezurrt und bei der nächsten
auflaufenden Flut auf die Hallig gezogen. Damit keine Risse entstehen, wurde das
Stück in feuchte Tücher gewickelt. Bei mir zu Hause hat das Stück Holz dann 17
Jahre im Weinkeller gelegen, und ist so weitgehend rissfrei getrocknet. Vor
einem Jahr, als ich ein anderes Kunstwerk, eine Madonna aus Eichenholz, das auch
schon lange auf seine Vollendung gewartet hatte, endlich fertig gestellt hatte,
fiel mir das besagte stück Eichenholz wieder in die Hände.
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