Zweite Testfahrt am 08.05.2004
Bei der ersten Testfahrt haben wir natürlich
nicht nur Teepunsch
und Pharisäer getrunken und Geschichten aus grauer Vorzeit
erzählt, sondern das Gefährt genau unter die Lupe genommen.
Bei aller
Begeisterung über die schöne Segellore mussten wir feststellen, dass der
Grundrahmen mit den eingebauten Kopfbändern ein wenig zu stabil geraten war und
somit dem unebenen Schienenverlauf nicht immer folgen konnte.
So konnte es nicht ausbleiben, dass die Lore uns
einmal aus den Schienen sprang. Für mich eine gute Erfahrung, um die gefährliche
Seite des Segelns auf Schienen kennen zu lernen. Da die Lore nicht gefedert ist,
hatten Boy Peter und ich eine Woche leichte Schmerzen am Hinterteil. Nach
eingehender Beratung kam ich zu dem Entschluss die Lore noch einmal in die
Werkstatt zu nehmen.
Um den unebenen Schienenverlauf auf die Lore übertragen zu
können, waren Gespräche mit der Firma Lund & Herr
und mit Jan Hansen von der
WDR nötig. Das Rollenlager wurde tiefer eingelassen, und mit einem U-Profil
versehen.
Jetzt hat jedes Lager 15 mm Spiel zur Schiene.
Am 07.05. wurde die Lore wieder nach Dagebüll
gebracht.
Heute am 08.05. kam Fiede mit seiner Motorlore nach Dagebüll,
um die
zweite Testfahrt zu unternehmen. Um den Grundrahmen der Segellore ein wenig
geschmeidiger zu machen, haben wir sie
mit 1 Tonne Kupferschlacke beladen. Der
zum Anfang noch vorhandene Ostwind, wie sollte es auch anders sein, drehte auf
Süd und nahm ab. Was das für die Strecke Dagebüll---Oland bedeutete,
kann sich
jeder, der ein wenig vom Segeln versteht, vorstellen.
Mit Motorkraft ging es dann
in Richtung Oland. Anette hatte einen schönen Rhabarberkuchen gebacken, den Sie
uns mit einem Pharisäer auf der Terrasse servierte. Für den Rückweg kam der Wind
allerdings aus der richtigen Richtung - aber war fast ganz "eingeschlafen". Auch
diese Erfahrung war für mich von großer Wichtigkeit, um mich in die
Segellorenzeit zurückversetzen zu können. Wie mir Halligbewohner, die die
Segellorenzeit noch miterlebt hatten berichteten, sind die meisten Fahrten, die
mit der Segellore unternommen wurden, geschoben worden.
Trotzdem habe ich die
Hoffnung noch nicht aufgegeben,
eines Tages eine ganze Strecke unter Segel zu
fahren.
Vielleicht klappt es ja am 22.05.2004. An diesem
Samstag wird die Segellore der Gemeinde Langeneß-Oland übergeben.